Begriffsklärung
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KategorienPolitikdidaktische Kategorien und Schlüsselfragen lassen das Verallgemeinerbare in der Politik konturiert hervortreten. Indem es erkennbar wird, lässt sich sowohl lehren als auch lernen, „[…] dass die Funktion von Politik darin liegt, allgemeinverbindliche Entscheidungen zu treffen und dafür Zustimmung herzustellen, um solche Probleme und Aufgaben zu lösen, die sich aus der Ordnung des Zusammenlebens und Zusammenwirkens von Menschen und Menschengruppen ergeben.“ (Henkenborg 2000). Weißeno et al. führen hierzu Basis- und fachliche Kernkonzepte an. Basiskonzepte bezeichnen zentrale Prinzipien bzw. Paradigmen der politischen Bildung (vgl. Weißeno et al. 2010, S. 48). „Basiskonzepte lassen sich weiter ausdifferenzieren in Fachkonzepte, also spezifische Konzepte der Domäne Politik“ (ebenda). Basiskonzepte stellen für sie Ordnung, Entscheidung und Gemeinwohl dar. Dagegen nimmt eine Autorengruppe Fachdidaktik (Anja Besand, Tilman Grammes, Reinhold Hedtke, Peter Henkenborg, Dirk Lange, Andreas Pitrek, Sibylle Reinhardt und Wolfgang Sander) eine breiter angelegte sozialwissenschaftliche Katalogisierung vor: System, Wandel, Akteure, Macht, Bedürfnisse und Grundorientierungen (vgl. Autorengruppe Fachdidaktik 2011, S.170). Gemeinsam ist beiden Ansätzen das Ziel, politische Bildung im Blick auf eine stringente Kompetenzorientierung zu strukturieren, um den Lernenden in Form von Konzeptwissen einen Bauplan bereitzustellen, der eine an den in den deutschen Landesverfassungen festgelegten Schulzielen orientierte nachhaltige Konstruktion von demokratischem Bewusstsein ermöglicht (vgl. Kremb 2015, S. 18). Autorengruppe Fachdidaktik (2011): Konzepte der politischen Bildung. Eine Streitschrift. Wochenschau Verlag: Schwalbach, Ts. Henkenborg, Peter (2000): „Werte und kategoriale Schlüsselfragen im Politikunterricht. Politische Bildung und Werteerziehung: Begründungen, Prinzipien und Kontroversen.“ Im Internet unter: https://www.lpb-bw.de/publikationen/did_reihe/band22/henkenborg.htm. Letztes Update: Unbekannt. Letzter Zugriff: 11.12.22. Kremb, Klaus (2015): Kompaktwissen Politikdidaktik. Kategorien - Konzeptionen - Kompetenzen. 3. Auflage. Wochenschau-Verlag: Schwalbach, Ts. Weißeno, Georg; Detjen, Joachim [et al.] (2010): Konzepte der Politik. Ein Kompetenzmodell. Bpb: Bonn. | |
kognitive DissonanzenWenn ein Individuum in seiner Umwelt mit einem Sachverhalt konfrontiert wird, welcher seinen bisherigen Vorstellungen und Erkenntnissen – kurz Kognitionen – massiv widerspricht, stellt sich kognitive Dissonanz ein. „Kognitive Dissonanz entsteht, wenn zwei zugleich bei einer Person bestehende Kognitionen einander widersprechen oder ausschließen. Das Erleben dieser Dissonanz führt zum Bestreben der Person, diesen Spannungszustand aufzuheben, indem eine Umgebung aufgesucht wird, in der sich die Dissonanz verringert oder selektiv Informationen gesucht werden, die die Dissonanz aufheben.“ (Maier 2018) Das Individuum strebt demnach danach, die Spannung abzubauen (Dissonanzreduktion), indem es seine Vorstellungen und Erkenntnisse anpasst und modifiziert oder den neuen Sachverhalt leugnet oder sogar angreift. Die Theorie geht auf Leon Festinger zurück. Maier, Günter W. (2018): Kognitive Dissonanz. In: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/kognitive-dissonanz-37371/version-260807. Letztes Update: 15.02.2018. Letzter Zugriff: 29.11.22). | |
konzeptionelles Wissen„Faktenwissen ist jederzeit verfüg- und abrufbar und fließt in das konzeptuelle Wissen ein. Konzeptuelles Wissen sieht von spezifischen Erfahrungen ab und kategorisiert stattdessen die Merkmale und Kennzeichen der jeweiligen Erfahrungsklasse […]. Diese Kategorisierung erfolgt über semantische Netze und Schemata […]. Wenn Schüler/-innen über konzeptuelles Politikwissen verfügen, können sie in späteren Anwendungssituationen als Bürger/-innen zu richtigen Lösungen kommen, obwohl sie eine Erfahrung mit der erforderlichen richtigen Antwort nicht gemacht haben.“ (Weißeno et al. 2010, S. 20) Weißeno, Georg; Detjen, Joachim; Juchler, Ingo; Massing, Peter; Richter, Dagmar (2010): Konzepte der Politik – ein Kompetenzmodell. Wochenschau Verlag: Schwalbach/Ts. | |