3. Erfahrungen und Umsetzungshinweise

Aus den Erfahrungen, die während beider Erprobungen gemacht wurden, ergeben sich einige Aspekte, die unserer Meinung nach bei der Umsetzung Berücksichtigung finden sollten. Diese sollen Ihnen bei der Suche nach der für Ihre Schule geeigneten Organisationsform helfen und als Hinweise für die entsprechenden Planungen dienen.

Allgemeines
gegenseitiger Austausch
Beschäftigen sich die SuS zunächst lediglich mit einzelnen Teilbereichen näher, sollte sich ein gegenseitiger Austausch anschließen, um einen groben Gesamtüberblick über die Thematik zu ermöglichen. Dadurch kann das erworbene Fachwissen zudem besser vernetzt werden. Je breiter die Sachkenntnis bei den SuS ist, desto gewinnbringender kann diese in einen anschließenden Bewertungsprozess einfließen.
Die Verantwortung, die Mitlernenden zu einem späteren Zeitpunkt an den selbst gewonnenen Kenntnissen teilhaben zu lassen, kann einerseits zur Förderung von nachhaltigem Lernen beitragen und andererseits die Verbindlichkeit einer aktiven Auseinandersetzung mit den Inhalten erhöhen. 

Dazu können beispielsweise - sowohl bereits im Vorfeld als auch im Anschluss an die inhaltliche Auseinandersetzung - gemischte Gruppen gebildet werden, in denen alle Themenfelder ggf. auch mehrfach abgedeckt sind. 

Eine solche Austauschphase sowohl gewinnbringend als auch zeitökonomisch zu gestalten, stellte eine Herausforderung bei der Umsetzung dar, für die bisher keine optimale Lösung gefunden wurde. In manchen Lerngruppen gelang es nicht vollständig, dass die SuS korrekte und für das Themenfeld zentrale Informationen an die weiteren Gruppenmitglieder weitergeben konnten. Daher kann es sinnvoll sein, wesentliche Aspekte im Plenum noch einmal aufzugreifen, damit einige Basiskenntnisse allen Lernenden zur Verfügung stehen. 



Bewertung

Eine Einordnung der Fachinhalte bzw. eine bewertende Auseinandersetzung damit sollte sich in jedem Fall anschließen. Eine zielgerichtete Diskussion sowie eine reflektierte Argumentation fiel vielen SuS schwer. Diskussionsanlässe allein reichten in einigen Lerngruppen nicht aus, um einen bewertenden Austausch unter den SuS zu initiieren. Daher ist es sinnvoll, den Lernenden Hilfestellungen bzw. einen Orientierungsrahmen für die Bewertung zu liefern. Während der Erprobung wurde jedoch auch deutlich, dass nicht nur für die Lernenden zusätzliche Informationen zur Gestaltung eines gelungenen Bewertungsprozesses notwendig waren, sondern auch für Lehrkräfte, die sich in diesem Bereich häufig noch unsicher fühlten. Diesem Umstand wurde insbesondere in der zweiten Umsetzung Rechnung getragen. Nähere Informationen und Hilfestellungen dazu finden Sie im Abschnitt "Bewertungskompetenz vermitteln".



zum Thementag mit unterrichtlicher Vor- und Nachbereitung

Ein Themen- oder Projekttag ist insbesondere geeignet

  • für SuS der Oberstufe,
  • wenn Kooperationen mit externen Partnern möglich sind ,
  • eine Anbindung an den regulären Fachunterricht aus curriculären oder zeitlichen Gründen schwierig ist,
  • sowohl zur Vermittlung von Fachwissen als auch zur Anwendung des Fachwissens im Diskurs mit Expertinnen und Experten.

Kooperationspartner finden
Ansprechpartner für eine Kooperation können beispielsweise in der Umgebung gelegene Hochschulen, Institute, Forschungseinrichtungen, Unternehmen oder Schülerlabore sein. 
Die folgende Zusammenstellung von aktuellen Projekten im Bereich Wasserstoff kann ggf. bei der Suche nach passenden Partnern helfen:
https://www.wasserstoff-leitprojekte.de/startseite

Gestaltung des Programms

Für einen umfassenden Einblick in das Thema Wasserstoff als Energieträger bzw. für eine Verknüpfung von Fach- und Bewertungskompetenz reicht ein einzelner Themen- oder Projekttag nicht aus. Deshalb sollten inhaltliche Schwerpunkte gesetzt werden, die auch von den Kooperationsmöglichkeiten abhängen können. 
Diese Schwerpunkte können zentral festgelegt werden und somit für alle Lernenden gleich sein. Alternativ steht ein Programm zur Verfügung, aus dem die Lernenden selbst Workshops auswählen können. Dabei können die Workshops von Lehrkräften, von externen Expertinnen und Experten oder von einer Kombination aus Lehrkraft und Expertinnen und Experten durchgeführt werden. Bei der Auswahl von externen Expertinnen und Experten sollte darauf geachtet werden, dass diese die Inhalte adressatengerecht vermitteln können. Daher ist es sinnvoll, sowohl die inhaltliche als auch die methodische Gestaltung im Vorfeld abzusprechen, um sicherzustellen, dass sie zu den Vorkenntnissen der Lernenden passen. Damit die SuS auch selbst tätig werden können, sollten die Workshops möglichst interaktiv gestaltet sein und auch Arbeitsaufträge für die SuS enthalten. 


zur fächerverbindenden Unterrichtsreihe mit digitalem Stationenlernen

Diese Umsetzungsform ist insbesondere geeignet

  • zur Zusammenarbeit verschiedener Fachschaften durch fächerverbindendes oder fachübergreifendes Arbeiten,
  • wenn selbständiges Arbeiten der SuS gefördert werden soll,
  • wenn eine Einbindung in das schulinterne Curriculum möglich ist und somit mehrere Unterrichtsstunden zur Verfügung stehen.

Leistungsbewertung und Lernprodukte 

Den Lernenden sollte im Vorfeld transparent gemacht werden, inwiefern bzw. welche Teile der Stationenarbeit in die Leistungsbewertung einfließen. Die Einforderung bestimmter Lernprodukte kann dabei einerseits den Austausch untereinander unterstützen (siehe auch Allgemeines oben) und andererseits für die abschließende Leistungsbewertung genutzt werden. 
Das Stationenlernen kann jedoch auch als reine Lernsituation eingesetzt werden, bei der keine Leistungsbewertung der Lernprodukte nach fachlichen Kriterien erfolgt. In diesem Fall kann eine separate Leistungssituation angeschlossen werden. 
Nähere Hinweise zu möglichen Lernprodukten finden Sie im Bereich Vorstellung der Unterrichtsmaterialien.  

Experiment

Das in beiden Umsetzungsformen durchgeführte Schülerexperiment (siehe Vorstellung der Unterrichtsmaterialien) ist eher anspruchsvoll. Je nach Experimentierkenntnissen der SuS ist eine intensive Unterstützung durch die Lehrkraft notwendig und führt dazu, dass unter Umständen weniger Hilfestellungen in den anderen Bereichen gegeben werden können. 
Weitere Informationen hierzu finden Sie ebenfalls im Bereich Vorstellung der Unterrichtsmaterialien.