Einsatz eines Mysterys in der "Metalleinheit"

1. Das Mystery

In den Aufgaben machen Sie sich Gedanken über Barrieren, die in der Auseinandersetzung mit Texten verankert sind. Die Nutzung einfacher und reduzierter Sprache in Texten stellt eine andere Barriere für Schülerinnen und Schüler dar als die Nutzung eines Textes mit anreichernden Hintergrundinformationen. 

Im Stundeneinstieg bearbeiten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabenkarte zum Mystery „Vom Kupfermacher zum Smartphone“. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte im Mystery führt zur Stundenfrage. Die Schülerinnen und Schüler werden bei der Bearbeitung des Mystery durch eine Aufgabenkarte angeleitet. Im Video sehen Sie einen Ausschnitt, wie eine Schülergruppe an dem Mystery arbeitet.

Material 1: Kommentar zur Methode Mystery

Aufgabenkarte zum Mystery Setzt euch in der Gruppe zusammen.  Lest die Texte der Kärtchen.  Überlegt gemeinsam: Welche ist in dem Rätsel die erste Karte? Mit welchem Bild endet das Rätsel?     In welcher Reihenfolge passen die anderen Karten hinzu?  Was hat Ötzi entdeckt? Notiert eure Vermutungen.

1. Machen Sie sich mithilfe von Material 1 mit dem Einsatz der Methode Mystery vertraut. Bearbeiten Sie das Mystery aus dem Unterricht in Form einer h5p-Übung. 
   
2. Stellen Sie Hypothesen auf, welche sprachlichen Barrieren im Mystery eine erfolgreiche Auseinandersetzung mit dem Inhalt erschweren. 
   
3. Antizipieren Sie mit Blick auf Ihre eigene Lerngruppe Barrieren, auch im Hinblick auf Fachinhalte, die einer erfolgreichen Bearbeitung der Aufgaben aus der Aufgabenkarte entgegenstehen
   

2. Das Mystery als Diagnosetool

In den Aufgaben machen Sie sich Gedanken über Barrieren, die in der Auseinandersetzung mit Texten verankert sind. Die Nutzung einfacher und reduzierter Sprache in Texten stellt eine andere Barriere für Schülerinnen und Schüler dar als die Nutzung eines Textes mit anreichernden Hintergrundinformationen.

1. Im Fortbildungsangebot Ihrer Bezirksregierungen schauen Sie sich hier Videosequenzen aus dem Unterricht an, in der die Ergebnisse aus der Bearbeitung der Aufgabenkarte im Klassenverband besprochen werden. 
   
2. Äußern Sie spontane Gedanken zu den Antworten von Ayse und Timuçin. 
   
3. Erkennen Sie mithilfe der Videosequenzen, warum die Aufgabenkarte eine zusätzliche Barriere beim Betreiben von naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung im Sinne des NinU-Schemas darstellt.

 Transskription des Gesprochenen:

L.: (Klingelgeräusch) So. Ihr habt den Text alle gelesen und wisst, was passiert ist. Daraus, hatte ich gesagt, soll heute das Thema der Stunde entstehen. Was ist den passiert in der Geschichte? Wer kann das noch einmal erzählen? … in eigenen Worten. … Ihr müsst nicht alles erzählen. Nur das Wichtigste. Was ist passiert?

L.: Ayse, fang Du doch mal an.

A.: Ötzi hat Kupfer gefunden.

L.: Das ist deine Vermutung schon, nee. A.: Ja. L.: Okay. Es geht um einen Ötzi und der hat was gefunden und Du vermutest, das das Kupfer ist. Okay. ... Timucin.

T.: Und ein Handy hat er gefunden. L.: Ein Handy hat er gefunden? T.: Ja. L.: Nee, musst Du nochmal genau lesen.

3. Barrieren beim Textverständnis abbauen

In den Aufgaben machen Sie sich Gedanken über Barrieren, die in der Auseinandersetzung mit Texten verankert sind. Die Nutzung einfacher und reduzierter Sprache in Texten stellt eine andere Barriere für Schülerinnen und Schüler dar als die Nutzung eines Textes mit anreichernden Hintergrundinformationen.

Eine Möglichkeit, das Mystery sprachlich zu vereinfachen ist es, Adjektive, Satzteile oder ganze Sätze zu entfernen. So gibt es weniger Distraktoren, die ein Erschließen des Textes erschweren. 

1. Schieben Sie den Regler in der h5p-Übung nach links und rechts, um die gestrichenen Teile zu erkennen. Mit Anklicken des Symbols  wird der Text im Vollbildmodus auf dem ganzen Bildschirm angezeigt.
   
2. Schreiben Sie den Text so um, dass er sprachlich noch einfacher zugänglich wird.
   
3. Beurteilen Sie, wie die drei unterschiedlich komplexen Texte Barrieren im Material, bezogen auf den sprachlichen Bereich, aufbauen.

Die folgende PDF-Datei enthält eine mögliche Lösung zu Punkt 2 aus Aufgabe 3 mit einem sprachlich vereinfachten Text. Außerdem erläutern Stichpunkte an den einzelnen Sätzen die Funktion des Satzes für den Text bzw. für den Leser.

1. Lesen Sie das Lösungsbeispiel durch und vergleichen Sie mit Ihrem Lösungsvorschlag.
   
2. Benennen Sie in ihrem Lösungsvorschlag die Funktion der Sätze, die eine sprachliche Vereinfachung bewirken.
   
3. Erstellen Sie einen Leitfaden für die Erstellung sprachlich einfacher Texte.
   
4. Optional: Für einen Schüler oder eine Schülerin mit einem Förderschwerpunkt stellen Anforderungen aus dem sprachlichen Bereich des Fachunterrichts besondere Barrieren dar. Informieren Sie sich in dem Minimodul Förderschwerpunkte über die Art der Barriere. Bestimmen Sie mit Blick auf Ihre Schülerinnen und Schüler eine Übersicht über zu erwartende Barrieren.

4. Sprachliche Interaktion als Barriere

In dieser Aufgabe machen Sie sich Gedanken über Barrieren, die in der gesprochener Sprache verankert sind. In der sprachlichen Interaktion können Barrieren die Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler am Unterricht erschweren.

Material: Auszug aus der Beschreibung der Lerngruppe 7 

1. Lesen Sie den Auszug aus dem Material Beschreibung der Lerngruppe über die Schülerin Ayse und den Schüler Timucin. 
2. Schauen Sie sich anschließend das Video erneut an. Stoppen Sie das Video zu den in der Tabelle genannten Zeiten. Diskutieren Sie gemeinsam die angebundenen Aussagen in der Tabelle.

Analyse der Lehrersprache

Zeit	Aufgabe	Aussagen
0'25"	Beurteilen Sie die Frage die der Lehrer am Ende der Lösung des Mystery im Plenum der Klasse stellt.	Es geht um die Zusammenfassung des Inhalts. Der Lehrer möchte wissen, wie weit die Schülerinnen und Schüler den Inhalt verstanden haben. Die Frage ist daher angemessen. In der Aufgabenkarte lautet die letzte Aufgabe "Was hat Ötzi entdeckt? Notiert eure Vermutungen." Mit der im Unterricht gestellten Frage verunsichert der Lehrer die Schülerinnen und Schüler, da sie sich in der Arbeitsphase nicht darauf vorbereiten konnten. Der Lehrer hätte mit einem weit gestellten Impuls die Möglichkeit gegeben, vielfältig darauf zu reagieren. Die Aktivität der Schülerinnen und Schüler wäre daraufhin größer gewesen.
1'08"	Ayse hat die Lösung ihrer Gruppe genannt. Ötzi hat Kupfer entdeckt. Der Lehrer stellt die Aussage nochmal als Vermutung heraus. Bewerten Sie die Situation anhand der folgenden Aussagen.	Der Lehrer hat richtig herausgestellt, dass es sich um eine Vermutung handelt. Der Lehrer hätte eine Begründung für die Vermutung einfordern sollen. Der Lehrer hätte die Aussage von Ayse in die Klasse zurückgeben können und die Klasse um eine Stellungnahme dazu bitten können.
1'22"	Timucin hat einen sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.

1. Stellen Sie mit Blick auf Ihre Lerngruppe Konsequenzen für die Interaktion mit Schülerinnen und Schüler im Plenum auf, die ein zusätzliches Aufbauen von Barrieren im Fach verhindern.