C. Flavius (ruhig): „Langsam ist es sehr kalt. Lasst uns zu uns gehen und unser Gespräch dort fortsetzen.“

Quintus (aufgekratzt): „Ja, bitte. Ich habe noch so viele Fragen, z. B. wie Cicero und Caesar zueinanderstanden? Mir ist das nicht klargeworden. Sie haben sich Briefe geschrieben, sie haben sich gegenseitig besucht, sie waren aber keine Parteifreunde, oder doch? Ich dachte, Leute von einer Partei machen einen Bogen um die Männer aus der anderen? Und was meint ihr eigentlich immer, wenn ihr von der alten res publica sprecht? Wir leben doch in der res publica!“

Lucius (leicht gereizt): „Lass mir auch noch Fragen übrig. Was ist so furchtbar am Bürgerkrieg damals gewesen? Was wollte Caesar eigentlich? Wie ist er mit seinen Gegnern, den Pompejanern, umgegangen? War Cicero ein echter Anhänger des Pompeius? Wann habt ihr das erste Mal Cicero und Caesar im Senat erlebt? Hatten die beiden Rededuelle? Sie sollen doch die besten Redner Roms gewesen sein.“

M. Claudius (etwas ungehalten): „Das sind mehr Fragen, als gut für euch sind. Aber deine Frage, Lucius, wann wir das erste Mal die beiden als Akteure im Senat erlebt haben, kann ich dir genau beantworten. Es war im Jahr 46, als Cicero in der Rede für Marcus Marcellus dem Diktator Caesar für dessen Begnadigung dankte.“

C. Flavius (autoritär): „Über die res publica reden wir heute besser nicht. Allerdings können wir gerne über Caesars Politik im Umgang mit seinen Gegnern und unsere Erinnerungen an die Rede „Pro Marcello“ sprechen. Die beiden Aspekte ergänzen sich sogar ziemlich gut, denke ich. Meinst du nicht auch, Marcus?“

M. Claudius (beipflichtend): „Ja, in der Tat. Am besten beginnen wir chronologisch mit dem öffentlichen Schreiben Caesars, das er zu Beginn des Bürgerkrieges im Jahr 49 als offenen Brief an die Senatoren Oppius und Cornelius verfasst hat. Du hast es bestimmt noch zuhause. Dann können wir es den beiden zeigen.“

C. Flavius nickt zustimmend. In seiner domus angekommen gehen sie in die Bibliothek und C. Flavius sucht Caesars Schreiben heraus.