Zeitgemäße Lernkultur in der Primarstufe
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Kooperation / Kollaboration
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Theoretische Hinweise
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Praktische Hinweise
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Ideenfindung
Begriffsklärung
Innovative Ergebnisse entstehen vor allem dann, wenn es gelingt, unterschiedliche Kompetenzen und Perspektiven der Beteiligten in neuer Art und Weise miteinander zu vereinen. Bei gemeinsamen Ideenfindungen werden die diversen Ressourcen aller Beteiligten sichtbar gemacht, was Prozess und Ziel positiv beeinflussen kann.
innerhalb LMS
★ Die Forum-Aktivität ermöglicht u.a. eine gemeinschaftliche, kollaborative Sammlung von z.B.
- recherchierten Inhalten
- kommentierter Literaturliste (Links, Anhänge)
Die Lehrkraft hat verschiedene Möglichkeiten, die Teilnahme der Lernenden zu steuern (z.B. die Anzahl der möglichen Beiträge in einem angegebenen Zeitraum begrenzen), so dass eine möglichst gleichmäßige Beteiligung der Lernenden ermöglicht wird.
Mögliche Einsatzszenarien sind z.B.
- gemeinsame Erarbeitung einer Problemlösung
- Darstellung verschiedener Lösungswege zu einer Aufgabe zum Vergleich
★ Die Aktivität Board ermöglicht eine kollaborative Sammlung von Ideen / Materialien.
Weitere Hinweise zu der genannten Möglichkeit in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.
außerhalb LMS
★ Digitale Pinnwände (wie z.B. TaskCards)
- kollaborative Sammlung von Ideen / Materialien
★ Mindmap
- kollaborative Erstellung einer Mindmap, z.B. mit kits - TeamMapper
★ Ideensammlung
- individuelle Ideen sammeln und anschließend auf einer virtuellen Tafel strukturieren, z.B. über Oncoo
- individuelle Ideen sammeln, anschließend liken, sortieren und farbig markieren, z.B. über kits - mindwendel
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Prozessverantwortung
Begriffsklärung
Für eine hohe Effizienz kooperativer bzw. kollaborativer Arbeit ist Transparenz bezüglich der zu erledigenden Aufgaben und der vorhandenen Ressourcen (zeitlich, räumlich, personell, materiell) unerlässlich, damit diese optimal ausgeschöpft werden. Gemeinsam getragene Entscheidungen bezüglich des zeitlichen Ablaufes und der Arbeitsteilung erhöhen die Chance, dass sich alle Beteiligten für den Prozess verantwortlich fühlen. Zudem ergibt sich eine positive Abhängigkeit der Mitglieder der Gesamtgruppe, da jeder Beitrag für das gesamte Produkt von Bedeutung ist.
innerhalb LMS
★ ★ Die Datenbank-Aktivität ermöglicht u.a. eine gemeinschaftliche, kollaborative Sammlung von z.B.
- Arbeitsergebnissen
- Bildern
- Weblinks
Die Lernenden tragen so Materialien zusammen, die sie zur Bewältigung einer Aufgabe benötigen und nutzen die Datenbank beispielsweise
- als Literaturdatenbank,
- als Bilddatenbank,
- für die Sammlung von Audiobeispielen.
Die Datenbank wird von der Lehrkraft zur Unterstützung der Gruppenprozesse mehr oder weniger stark vorstrukturiert. Durch die mehr oder weniger freie Arbeitsweise kann der Fokus der Lernenden stärker gesteuert werden.
★ ★ Die Wiki-Aktivität ermöglicht ebenfalls eine gemeinschaftliche, kollaborative Sammlung verschiedenster Ressourcen (Texte, Bilder, Audios, Videos, Weblinks, Dateien - alles, was über denTexteditor hinzugefügt werden kann).
Mögliche Einsatzszenarien sind z.B.
- Gruppenportfolio
- Planung und Dokumentation von Projektarbeiten
- Sammlung von Informationen zu vereinbarten Themen in einem von der Lehrkraft vorstrukturiertem Wiki
★ Die Aktivität Board ist u.a. geeignet
- zur Strukturierung einer gemeinsamen Aufgabe (z.B. Welche verschiedenen Arbeitsschritte sind nötig / Aufgabenverteilung festhalten / erledigte Aufgaben markieren...),
- für die inhaltliche Arbeit (z.B. kollaborative Sammlung von Material, arbeitsteilige Ausarbeitung).
Weitere Hinweise zu den genannten Möglichkeiten in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.
außerhalb LMS
★ Digitale Pinnwände (wie z.B. TaskCards)
- Strukturierung einer gemeinsamen Aufgabe (z.B. Welche verschiedenen Arbeitsschritte sind nötig / Aufgabenverteilung festhalten / erledigte Aufgaben markieren...)
- für die inhaltliche Arbeit (z.B. kollaborative Sammlung von Material, arbeitsteilige Ausarbeitung)
★ Kanban-Board (wie z.B. über Cryptpad):
- Visualisierung von Prozessen
-> kollaborative Sammlung von zu erldigenden Aufgaben
-> Transparenz hinsichtlich des Bearbeitungsstandes der Gruppenmitglieder
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Gemeinsame Erarbeitung
Begriffsklärung
Gemeinsame Erarbeitungen von beispielsweise Texten oder Präsentationen können sowohl arbeitsteilig (kooperativ) als auch arbeitsgleich am selben Produkt (kollaborativ) erfolgen. Eine gemeinsame Erarbeitung kann zum einen besonders zeiteffizient sein. Zum anderen ist auch hier eine optimale Ausschöpfung der verschiedenen Kompetenzen möglich. Digitale Medien bergen ein besonderes Potenzial bei der Gestaltung von kooperativen und kollaborativen Prozessen.
innerhalb LMS
★★ Die Datenbank-Aktivität ermöglicht u.a. eine gemeinschaftliche, kollaborative Sammlung von Arbeitsergebnissen, um diese anschließend einer Zielgruppe zu präsentieren.
Mögliche Präsentationen sind z.B.
- Steckbriefe
- erstellte Videos
Die Ergebnisse in der Datenbank können asynchron gesichtet und von den Mitschülerinnen und Mitschülern kommentiert werden, sofern die Lehrkraft diese Funktion freigeschaltet hat.
★ Die Glossar-Aktivität ermöglicht u.a. eine gemeinschaftliche, kollaborative Sammlung verschiedenster Ressourcen (Texte, Bilder, Audios, Videos, Weblinks - alles, was über den Texteditor hinzugefügt werden kann).
Die Lehrkraft kann einstellen, dass die Einträge für alle Teilnehmenden immer bearbeitbar bleiben, Mehrfacheinträge und/oder Kommentare erlaubt sind.
Mögliche Einsatzszenarien sind z.B.
- Wörterbuch / Lexikon mit Fachbegriffen
- Personenregister
- Darstellung historischer Ereignisse
★ ★ Die Aktivität PDF-Annotation ermöglicht eine gemeinschaftliche Bearbeitung eines von der Lehrkraft zur Verfügung gestellten PDF-Dokuments, z.B. durch markieren, kommentieren, antworten auf Kommentare, Einfügen eigener Texte.
Mögliche Einsatzszenarien sind z.B.
- Klären von Fragen zu einem Text, einer Grafik etc. während einer asynchronen Lektüre
- gemeinsame Beantwortung von Leseaufträgen
★ ★ Die Wiki-Aktivität ermöglicht u.a. eine gemeinschaftliche, kollaborative Sammlung verschiedenster Ressourcen (Texte, Bilder, Audios, Videos, Weblinks - alles, was über den Texteditor hinzugefügt werden kann).
Mögliche Einsatzszenarien sind z.B.
- Gruppenportfolio
- Strukturierung der Arbeitsergebnisse
Weitere Hinweise zu den genannten Möglichkeiten in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.
außerhalb LMS
★ Digitale Pinnwände (wie z.B. TaskCards)
- zur Präsentation von (Zwischen-)Ergebnissen und Austausch / Feedback (Wird in einer Kooperation arbeitsteilig gearbeitet, ist es wichtig, die Ergebnisse der anderen einsehen zu können). Auf einer Pinnwand können die Dokumente z.B. in jeweils einer eigenen Beitrags-Spalte zur Verfügung gestellt werden. Ein relevanter Arbeitsschritt in kooperativen Arbeitsformen ist, den Gruppenmitgliedern Feedback zu ihrer Arbeit zu geben. Auf TaskCards kann dies leicht geschehen; entweder über einen Kommentar zu dem Beitrag, oder - falls ausführlicher - als eigener Beitrag innerhalb der betreffenden Spalte.)
★ E-Book-Erstellung
- individuelle Erstellung von Seiten für ein E-Book, diese Seiten anschließend zu einem Gesamtprodukt zusammenführen, z.B. über Book Creator
★ Mindmap
- Präsentation einer kollaborativ erstellten Mindmap, z.B. über kits - TeamMapper
★ Etherpads (wie z.B. Cryptpad oder ZUM-Pad):
- kollaborative Erarbeitung eines Textes in Echtzeit
- kollaborative Überarbeitung und Kommentierung eines vorgegebenen Textes
- Kommunikation mit den Gruppenmitgliedern über die Chatfunktion
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Herausforderungen
Bewertungsdilemma
Bei kooperativ oder kollaborativ erarbeiteten Produkten ist die Eigenleistung einzelner Lernender über das Produkt nicht zu identifizieren. Soll das Produkt selbst beurteilt werden, bieten sich Reflexionsgespräche mit den jeweiligen Lernenden an.
"Zukünftig können zudem Reflexionsleistungen in Prüfungen noch stärker einbezogen werden. Mehr noch als bei Lernaufgaben sind Prüfungsformate, die hinsichtlich der Bearbeitungsdauer der geforderten Produkte größere zeitliche Spielräume auch über mehrere Tage oder auch Wochen einräumen, der Kritik ausgesetzt, dass nicht sichergestellt werden kann, ob allein dem Prüfling die Leistung zugeschrieben werden kann. Auch diese Beobachtung wird dazu führen müssen, Prüfungsformate anzupassen, indem z. B. zusätzliche Reflexionsleistungen in die Bewertung des Produkts einbezogen werden. Dies kann beispielsweise durch begründete Darstellung und Diskussion von Lösungswegen, durch die individuelle Bezugnahme zum eigenen Lernweg, durch die Reflexion der einbezogenen Informationen und durch Beschreibung der Organisation des Lösungsprozesses erfolgen." (KMK-Ergänzung 2021, S. 14)
Ablenkungspotenzial
Sowohl im analogen als auch im digitalen Raum besteht grundsätzlich bei Gemeinschaftsarbeiten die Möglichkeit, dass die Gruppen nicht zielorientiert resp. sachgerecht arbeiten. Eine angemessene Begleitung durch die Lehrkraft (ggf. je nach Gruppenkonstellation) und konsequente Förderung des kritischen Denkens kann diese Gefahr reduzieren.
Ergebnissicherung
Kollaborative Arbeit birgt besonders im digitalen Raum die Gefahr, dass erstellte Produkte (ggf. irrtümlicherweise) unbefugt gelöscht werden. Hier gilt es, dass sich die Lehrkraft vorab über potenzielle Möglichkeiten der Wiederherstellung über eine Versionshistorie (z.B. bei Cryptpad) informiert. Sollte dies nicht möglich sein (wie z.B. bei kits - TeamMapper), sind Sicherungsdateien empfehlenswert, was mit den Lernenden thematisiert werden sollte.Eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten
Niederschwellige Lösungen, wie z.B. ZUM-Pad haben den Nachteil, dass der Funktionsumfang eingeschränkt ist und es an Möglichkeiten für die Lernenden fehlt, kreativ gestaltete Produkte zu erstellen. Neben der Möglichkeit, auf eine andere Anwendung (z.B. Cryptpad) mit größerem Funktionsumfang auszuweichen, ist es je nach Medienkompetenz der Lernenden ggf. ratsam, eine analoge Alternative zu wählen.
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