Zeitgemäße Lernkultur in der Sekundarstufe I
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Transformation bekannter Qualitätsmerkmale
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Theoretische Hinweise
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Praktische Hinweise
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Klassenführung
Begriffsklärung
Effektive Klassenführung bezeichnet Maßnahmen der Lehrkraft, die einen hohen Grad aktiv genutzter Lernzeit und ein geringes Maß an Störungen aufweisen. Dazu gehören Transparenz, effektive Lernzeit, vorbereitete Umgebung, Aufmerksamkeit, Reibungslosigkeit.
-> So viel Vertrauen und Freiheit wie möglich, so viel Kontrolle und Struktur wie nötig.
-> So viel einfache Technik wie möglich, so viel neue Technik wie nötig.
innerhalb LMS
★ LMS-Kurse können z.B. durch Wahl des Kursformates, aussagekräftige Bezeichnungen, Icons, Voreinstellung von Terminen, Zuordnung der Schülerinnen und Schüler zu ausgewählten Kursen übersichtlich und strukturiert gestaltet werden. Für Lehrkräfte ist es notwendig, eine Kursstruktur im Vorfeld zu planen. Ansprechende Gestaltungselemente können dazu beitragen, die Struktur lerngruppenadäquat visuell attraktiv und überschaubar zu gestalten und Bedienbarkeit zu erleichtern (s. Hybrides Lernen mit Moodle in #Moodle kann mehr; kostenloser Download als E-Book).
außerhalb LMS
★ von LMS stehen für strukturierte Übungen diverse Plattformen zur Verfügung, die es ermöglichen, Räume für die eigene Lerngruppe einzurichten, wie LearningApps oder Anton. Eine weitere Möglichkeit bietet z.B. die Biparcours-App für klar strukturierte Aufgaben, die durchaus kreative Lösungen zulässt, sowie multimediale Abgabemöglichkeiten für Aufgaben, wie Videos, Audios und Fotos - auch für eine Gruppe.H5P
Alle H5P-Inhaltstypen sind für die Lernenden relativ selbsterklärend und sie dienen im Wesentlichen dazu, Wissen interaktiv, motivierend, mit direktem Feedback strukturiert zu präsentieren und zu überprüfen.
Beispiel:
★★★ Der Typ Course Presentation kann verwendet werden, wenn Lerninhalte in ein strukturiertes und interaktives Format verpackt werden sollen. Eine "Course Presentation" enthält Folien, in denen verschiedene interaktive und multimediale Elemente hinzugefügt werden können. Diese Elemente können motivierend wirken und die Aufmerksamkeit der Lernenden auf einen bestimmten Aspekt lenken. So können zum Beispiel die Lernenden auf dem Weg durch die Folien verschiedene Quizzes lösen, Videos sehen oder Podcasts hören.
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Unterstützendes Unterrichtsklima
Begriffsklärung
Im Blickpunkt stehen hier einerseits die Art sowie die Qualität der Beziehungen zwischen den Interagierenden, die Beziehung zwischen der Lehrkraft und den Lernenden und die Beziehung der Lernenden untereinander, sowie andererseits die Qualität der fachlich-adaptiven Unterstützung der Lernenden beim Lernprozess, u.a. durch Feedback. (vgl. Lipowsky 2019, S. 222)
In der veränderten Unterrichtsgestaltung bekommt Feedback eine neue Dimension. Während bei einem summativen Feedback eine abschließende, zusammenfassende Rückmeldung über die Gesamtsumme der erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten gegeben wird, ergründet formatives Feedback den Lernstand und die Annäherung an Lernziele und zeigt ggf. vorhandenes Wissen oder Nichtwissen, Fehlerarten und Verständnis zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder. Feedback kann durch Lehrkräfte oder aber auch durch Peers erfolgen. Automatisiertes Feedback kann zur Entlastung der Lehrkräfte beitragen. Als Ergebnis veränderter Feedbackkultur ergibt sich eine veränderte Prüfungskultur.
-> So viel Empathie und Beziehungsarbeit wie möglich, so viele Tools und Apps wie nötig.
-> So viel Peer-Feedback wie möglich, so viel Feedback von Lehrenden wie nötig.
innerhalb LMS
In LOGINEO NRW LMS ist es möglich, dass Lehrkräfte abgegebene Aufgaben automatisch oder individuell multimedial kommentieren. Bei vielen Aktivitäten, bei denen Lernende Ergebnisse eintragen (z.B. Board, Light-Galerie) können Peerkommentare erlaubt werden. Die Chat-Funktion ermöglicht direkten Kontakt. Formatives oder summatives Feedback kann mit Hilfe von LMS digital erfolgen.
Lehrkräfte können Feedback geben mit systeminternen Badges, Video- oder Audiofeedback, Annotationen in abgegebenen PDF, Smileys, etc.
★ ★ Die Aktivität Test erlaubt es, Tests mit einer Vielzahl unterschiedlicher Fragetypen (u.a. Multiple-Choice-Fragen, Wahr-Falsch-Fragen und offene Kurzantwort-Fragen) zu erstellen und im Kurs als diagnostisches Instrument oder zur Lernstandserhebung zu Beginn einer Lerneinheit einzusetzen. Die Fragen werden in einer Fragensammlung gespeichert. Tests können so konfiguriert werden, dass sie mehrfach bearbeitet werden können. Jeder Bearbeitungsversuch wird automatisch bewertet, wobei die Lehrkraft entscheiden kann, ob zu einer Antwort der Lernenden eine Rückmeldung gegeben und/oder die richtige Lösung angezeigt werden soll.
★ Die Aktivität Aufgabe ermöglicht es den Lernenden, Lösungen abzugeben, zu denen die Lehrkräfte digital per Annotation, Audio- oder Videofeedback geben. Durch Nutzung des Kalenders Können Lernende über eingetragene Termine an die Bearbeitung von Aufgaben erinnert werden.
★ ★ Ein Lernpaket ist eine Aktivität, die es Lehrkräften ermöglicht, extern erstellte SCORM-Pakete (Lerneinheiten) in Moodle einzubinden. SCORM (Sharable Content Object Reference Model) ist ein Referenzmodell für wiederverwendbare elektronische Lerninhalte, das Standards und Spezifikationen umfasst, um webbasierte Lerninhalte in verschiedenen Plattformen bereitzustellen. Z.B. Learning Apps können so eingebunden werden und ermöglichen dann eine Kontrolle durch die Lehrkraft im Grade Book.
★ Peerfeedback kann in vielen Aktivitäten durch Kommentare erlaubt werden.
★ Automatisiertes Feedback lässt sich bei der Aktivität Aufgabe auch multimedial einstellen.
Weitere Hinweise zu den genannten Möglichkeiten in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.außerhalb LMS
Im Kontext von Digitalisierung wird formatives Feedback im Vergleich zu summativem Feedback zunehmend wichtig. Individuelle Rückmeldung oder direkter Kontakt auch mit Peer-Kontakten muss wertschätzend eingeübt werden. Dazu bietet z.B. Oncoo Möglichkeiten für Lerntempoduett, kooperativen Austausch oder Meinungsabfragen. Auch Etherpads sind geeignet, um gemeinsam Ideen zu entwickeln und parallel dazu in der Chatfunktion Kommentare anzufügen und sich gegenseitig Feedback zugeben. Audiofeedback mit Original-Lehrerstimme können motivierend sein.
★ Individuelles und umfassendes Feedback an Lernende über Audiofeedback gelingt z.B. über die Erstellung von QR Codes von z.B. in der schuleigenen Cloud gespeicherten Audioaufnahmen.
★ Videokonferenzen ermöglichen einen Echtzeit-Austausch zur Beratung zwischen Lehrkraft und Schülerinnen und Schülern an verschiedenen Orten über Audio- und Videokommunikation. Eignung und Einsatzmöglichkeit sind zwischen den Jahrgangsstufen, Fachbereichen und individueller Lernausgangslage der Lerngruppen zu differenzieren. Auch technische Voraussetzungen (internetfähiges Gerät, Kamera und Mikrofon) müssen überprüft werden. Die Nutzung von Videokonferenzen kann eine Ergänzung zum Präsenzunterricht darstellen. Hier finden Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zur individuellen Beratung (z.B. durch Einzelgespräche). Eine regelmäßige Nutzung im Präsenzunterricht bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, auch im Verhinderungsfall (z.B. durch längerfristige Erkrankung) am Unterricht teilzunehmen. Dies setzt eine konzeptionelle und pädagogische Planung eines Hybridunterrichts voraus.
H5P
In H5P ist es möglich, dass Lehrkräfte automatisiertes Feedback zu Aufgaben anlegen, welches dann direkt zur Übung angezeigt wird. Individuelle Rückmeldung, direkter Kontakt oder Peerfeedback sind nicht möglich mit H5P.
Abhängig von den Einstellungen der H5P-Aktivität kann es eine Bewertung geben. Teilnehmende sehen dann ihre Versuche, wenn sie auf den Button "Meine Versuche ansehen" rechts oben klicken. In der Übersicht zeigt die Erfolg-Spalte an, ob 100% erreicht wurden. Die Abschluss-Spalte zeigt an, ob die H5P-Aktivität bis zum Ende bearbeitet wurde.
★★★ Bei dem Inhaltstyp Question Set gibt es mehrere Aufgaben unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades oder Anforderung, die nacheinander gelöst werden. Es gibt sowohl zu jeder Frage einzeln als auch am Ende eine Rückmeldung.
★ Auf eine Frage beim Inhaltstyp Multiple Choice folgen mehrere Antworten, die als Optionen bezeichnet werden. Damit kann man mehrere korrekte Antworten wählen. Um zu differenzieren, kann die Lehrkraft zu jeder Option (=Antwort) Rückmeldungen eintragen, z. B. Erklärungen, wieso eine vom Nutzer gewählte Antwort falsch oder richtig war. „Wiederhole“- oder „Zeige Lösung“-Buttons ermöglichen wiederholte Bearbeitung und / oder computergenerierte Auflösung.
★ Bei der Wahrnehmungsübung Find Multiple Hotspots, bei der auf einem Bild bestimmte Felder zum Anklicken markiert sind, müssen diejenigen Felder gefunden werden, die zu einer übergeordneten Frage passen. Bei jedem richtigen Feld kann eine weitere Erklärung erscheinen, bei einem falschen Feld kann eine Erläuterung angegeben werden, wieso es nicht angeklickt werden sollte.
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Kognitive Aktivierung
Begriffsklärung
Kognitive Aktivierung bezeichnet Maßnahmen, die Lernende zum vertieften Nachdenken und die intensive Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand veranlassen. Dazu gehören herausfordernde Aufgaben, Motivierung, Selbstständigkeit, Aktivierung des Vorwissens, (Selbst-) Erklärungen, eigene Lösungen, strukturierte Hilfen, metakognitive Förderung, diskursive Gespräche, Zusammenhang zu Lebenswelt, Berücksichtigung des Interesses.
-> So viel asynchrone Kommunikation wie möglich, so viel synchrone wie nötig.
-> So viel offene Projektarbeit wie möglich, so viele kleinschrittige Übungen wie nötig.
innerhalb LMS
Aufgaben können z.B. dann für die Lernenden besonders herausfordernd sein, wenn sie die Möglichkeit bekommen, multimediale Produkte zu erstellen. Sammlungen der Lernenden, z.B. in einem ★★ Wiki, in einem ★ Glossar oder auf einem ★ Board, bieten die Lernchance, Wissen eigenständig aufzubereiten. Aktivitäten wie ★ Forum oder ★ Chat können für Diskussionen genutzt werden.
Weitere Hinweise zu den genannten Möglichkeiten in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.
außerhalb LMS
Insbesondere die Erstellung von medialen Präsentationen mit entsprechenden Applikationen bietet Lernchancen in Bezug auf Selbstständigkeit. Unter Berücksichtigung des individuellen Interesses können gezielte Recherchen durchgeführt werden, z.B. in der Bildungsmediathek NRW oder durch Nutzung geeigneter Suchmaschinen.
H5P
H5P stellt mehr als 40 Inhaltstypen zur Verfügung. Diese reichen von spielerischen Inhaltstypen zum Üben (★Memory Game, ★Image Pairing, ★ Find the Words) über Inhaltstypen zum Präsentieren (★★ Timeline, ★★Collage, ★★★ Interactive Video) bis hin zu Inhaltstypen zum Üben ohne spielerische Elemente (★ Multiple Choice, ★ Fill in the Blanks, ★ Dialog Cards).
Anwendungen wie z.B. ★★★ Course Presentation bieten die Möglichkeit, verschiedene interaktive Angebote zu verknüpfen, wie z.B. Videos zur gezielten Wissensaneignung und freie Texteingabe.
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Schülerorientierung und Umgang mit Heterogenität
Begriffsklärung
"Selbst diagnostisch versierte Lehrpersonen haben stets nur begrenzten Einblick in die Lernprozesse ihrer Schüler/innen. Folglich sollen die Schüler/innen mitbestimmen können, was, wie, wann, wo und mit wem sie lernen." (Stebler et al. 2021, S. 413)
Individualisierung im Unterrichtskontext meint die „didaktische Orientierung an der Lern- und Leistungsfähigkeit des Einzelnen“ (Tenorth/Tippelt 2012). Sie wird auch als ein Prinzip guten Unterrichts angesehen.
Ermöglicht wird Individualisierung in Bezug auf- Auswahl der Themen
- Gestaltung der Lernumgebung
- Flexibilisierung der Lernzeit
- Berücksichtigung individueller Interessen
- Sozialform
Partizipation
Beteiligungsmöglichkeiten bis hin zur Partizipation bei der Unterrichtsgestaltung oder zur gemeinsamen Aushandlung, wann und wie Leistungen erfasst werden sollen, sollten geboten werden. Evaluation von Unterricht eröffnet eine grundsätzliche Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler mitbestimmen zu lassen und auch die Wirksamkeit und Qualität von Lernprozessen zu steigern. Partizipation findet auch statt, wenn Lernende beim Wissenserwerb weniger als Nutzende und mehr als Produzierende agieren. In einer Kultur der Digitalität können das Videos, Podcasts, Blogbeiträge oder die Produktion von OER (Open Educational Resources) sein.
Bezug zur Lebenswelt
Die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen ist vollkommen von digitalen Medien durchdrungen. Sie sind permanent online, permanent vernetzt. Ihre Umweltwahrnehmung und ihr Lernverhalten ist geprägt von
- schneller Informationsaufnahme und Multitasking,
- Vorliebe für Bilder und Hypertexte, für vernetztes Lernen,
- der Erwartung spielerischen Lernens verbunden mit einer sofortigen Belohnung.
Aufgabe von Unterricht ist
- Kritik- und Reflexionsfähigkeit im Umgang mit digitalen Medien zur fördern, sowie
- ein lernförderlicher Einsatz und Umgang mit digitalen Medien
-> So viel offene Projektarbeit wie möglich, so viele kleinschrittige Übungen wie nötig
-> So viel einfache Technik wie möglich, so viel neue Technik wie nötig
innerhalb LMS
Aktivitäten wie ★★ Lernpakete oder ★★★ Lektionen ermöglichen in LMS eine adaptive Wissenserweiterung. Konstruktives automatisiertes Feedback oder auch Lehrerfeedback kann erfolgen, Lernende können ihren Fähigkeiten entsprechend in angemessenem individuellem Tempo arbeiten. Eine gemeinsame Erstellung von Datensammlungen ist z.B. im ★ Glossar oder im ★ Wiki möglich.
Mitgestaltungs- und Kooperationsmöglichkeiten sind möglich bei Aktivitäten wie ★ Forum, ★★ Wiki und ★ Glossar. Ergebnisse können z.B. in Aktivitäten wie ★ Board und ★★ Datenbanken präsentiert und kommentiert werden.
LMS eignet sich sowohl zur synchronen wie asynchronen Kommunikation z.B. durch Mitteilungen in Gruppen. Gruppen bieten einen Vorteil, wenn man zusätzlich die Moodle-App verwendet. Dann werden diese Mitteilungen, sobald sich in der Gruppe etwas ändert, auf das mobile Endgerät gepusht.
Die Organisation von lehrkraftgesteuerter, lernerzentrierter und feedbackreicher Förderung mit angemessenen Wiederholungen kann z.B. durch die Aktivitäten Lektion oder die Konstruktion von Lernpfaden, bei denen die zu lernenden Kompetenzen von der Lehrkraft angelegt und sukzessiv je nach Lernstand freigeschaltet werden, erleichtert werden.
Vermittlung der Lerninhalte im Flipped Classroom lässt Zeit für Interaktionen und Partizipation der Lernenden in Plenumsphasen. Dies kann in LMS mit allen Aktivitäten angelegt werden. Durch diese Unterrichtsform ist es möglich, dass die Lernenden synchron oder asynchron lernen können. Schüler und Schülerinnen können sich mit Hilfe der Lernplattform zu jeder Zeit digital austauschen und sich gegenseitig unterstützen. Lehrkräfte können asynchron individuelles Feedback geben, unabhängig von Zeit und Ort.
Die ★ Aktivität Aufgabe bietet die Möglichkeit, Aufgaben multimedial abzugeben. Somit erlaubt LMS auch die Abgabe von Projektarbeiten. Kleinschrittige Übungen können z.B. mit Hilfe der ★★★ Aktivität Lektion oder durch sukzessive Verfügbarkeit von Aufgaben angeboten werden.
Weitere Anregungen sind in der Kachel "Individuelle Förderung / Differenzierung" zu finden.Weitere Hinweise zu den genannten Möglichkeiten in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.
außerhalb LMS
Applikationen wie LearningApps oder Biparcours ist gemeinsam, dass sie sowohl für sehr strukturierte Aufgaben genutzt werden können als auch sehr viel Partizipation ermöglichen können, wenn es z.B. darum geht, dass die Lernenden selbst Aufgaben mit den Apps gestalten.
Es gibt viele Apps, die eine direkte Instruktion ermöglichen durch sehr kleinschrittige Wissensabfragen und direkte automatische Rückmeldungen, z.B. in der App Anton.
Unterricht, in dem die Lerngruppe gemeinsam unterrichtet wird und in dem die Lehrkraft die Arbeits-, Interaktions- und Kommunikationsprozesse steuert und kontrolliert, kann auch mit Hilfe von Videokonferenzen ermöglicht werden. Videokonferenzen sollten allerdings didaktisch aufbereitet werden, im zeitlichen Umfang der Lerngruppe angepasst sein und Phasen der Kommunikation enthalten.
Die Vermittlung der Lerninhalte im Selbststudium, z.B. im Rahmen eines Flipped Classroom, macht es möglich, dass die Lernenden synchron oder asynchron lernen können. Mit Hilfe von QR-Codes können entsprechende Links gezielt angeboten werden. Eigenständige Recherche in Suchmaschinen wie Frag Finn, blinde Kuh oder der Bildungsmediathek NRW kann helfen, Wissen zu erweitern.
Die gemeinsame Bearbeitung und Entwicklung von Ideen und Aufgaben ist besonders dienlich. Dazu können Mindmaps nützlich sein, die synchron oder asynchron bearbeitet werden können wie z.B. kits - TeamMapper. Von der Lehrkraft thematisch angelegte digitale, z.B. über TaskCards, oder analoge Lerntheken erlauben die freie Wahl je nach Interesse und Lerntempo.
Weitere Anregungen sind in der Kachel "Individuelle Förderung / Differenzierung" zu finden.
H5P
Die Vielzahl der H5P-Inhaltstypen ist für Lernende durchaus attraktiv. Derzeit werden bereits über 40 verschiedene Formate angeboten, die von speziellen Formaten wie ★ Advent Calendar, ★★★ Virtual Tour (360°) und ★★ Personality Quiz bis hin zu sehr offenen Formaten, wie ★ Interactive Video, ★★ Interactive Book und ★ Dictation reichen. Es geht bei diesen Aufgaben meist um Übungs- und Wiederholungsaufgaben mit eindeutigen Lösungen, die eingegeben und auf Richtigkeit überprüft werden. Anschließend wird der Punktestand rückgemeldet. Lehrkräfte können die Erfolge in LMS einsehen.
Das Erstellen von interaktiven Inhalten kann auch mit Hilfe der LUMI -App offline erfolgen und auf Plattformen wie LMS oder TaskCards eingesetzt werden.
H5P - Übungen können auch begleitend in der Bildungsmediathek NRW erstellt und genutzt werden.
Wenn Lernende selbst H5P-Inhalte erstellen, ist die Möglichkeit zur Partizipation gegeben.
Weitere Anregungen sind in der Kachel "Individuelle Förderung / Differenzierung" zu finden.
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Sprachsensibler Unterricht
Begriffsklärung
Schülerinnen und Schüler verfügen über unterschiedliche sprachliche Fähigkeiten. Ziel der durchgängigen Sprachbildung ist es, adressaten-, intentions- und situationsangemessen sowie bildungssprachlich angemessen zu sprechen und zu schreiben. Um der sprachlichen Heterogenität gerecht zu werden, bietet die Digitalisierung eine besondere Chance, Unterricht sprachsensibel zu gestalten.
Sprachsensibler Unterricht
- stellt sprachliche Hilfen und Lerngelegenheiten bereit, damit die Schülerinnen und Schüler im Unterricht angemessen sprachlich handeln und die Ziele des Regelunterrichts erreichen können,
- nimmt in besonderer Weise die Anbahnung von Bildungssprache.
Weitere Informationen auf dem Portal zum sprachsensiblen Fachunterricht.
innerhalb LMS
Für die Bereitstellung und Organisation von Unterrichtsmaterial und Arbeitsaufträgen eignet sich eine schulinterne Lernplattformen wie LOGINEO NRW LMS besonders. Sie bietet Lernenden und Lehrkräften eine gemeinsame digitale Anlaufstelle, über die Lern- und Informationsmaterial zentral bereitgestellt und zielgerichtet arrangiert werden kann. Im Sinne eines sprachsensiblen Fachunterrichts bieten sich zusätzliche sprachliche Hilfen und differenzierte Aufgabenstellungen an.
Der Wortschatz kann mit Hilfe der ★ Aktivität Glossar kursweit verlinkt werden, Wörter können eingesprochen und abgehört werden.
In der ★★Aktivität Buch können Multimediadateien und ★★ Lernpakete gesammelt werden.
★★Wikitexte können gemeinsam gelesen oder verfasst werden.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, Texte multimedial zu präsentieren und Texte bzw. Anweisungen mit Audiodateien zu hinterlegen.
Weitere Hinweise zu den genannten Möglichkeiten in LMS sind im Glossar (Kachel: Hilfe) zu finden.
außerhalb LMS
Lernprozesse zu individualisieren stellt eine wichtige Grundlage für den sprachsensiblen Unterricht dar. Digitale Medien bieten hierfür vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Ein regelmäßiger persönlicher Austausch im Klassenverband ist daher sinnvoll, um möglichst alle Lernenden einzubinden, Lerninhalte zu besprechen, zu sichern sowie Fragen und vertiefende Diskussionen zu ermöglichen. Hierfür eignen sich auch kontinuierliche Online-Treffen über ein Videokonferenztool.
Exemplarische Möglichkeiten:
- Breakout-Sessions in Videokonferenzen, z.B. zur Aktivierung von Vorwissen
- Erklärvideos z. B. ein Tutorial für ein Experiment im naturwissenschaftlichen Unterricht, eine Übung im Sportunterricht anschauen oder selbst erstellen, z.B. zur eigenständigen Erkundung von Unterrichtsgegenständen
- (sprachliche) Unterstützung durch die entsprechenden sprachlichen Mittel oder eine digitale Info-Ecke auf einer Plattform z. B. TaskCards
- Zusätzlich können Übersetzungsprogramme bei der Kommunikation behilflich sein.
Interaktive sprechende Tafeln können bei der Wortschatzerweiterung dienlich sein.
H5P
Konzipiert werden können H5P-Aufgaben insbesondere für Wortschatzarbeit, Vokabellernen, Hör- und Verstehensaufgaben, z.B. mit den Inhaltstypen Drag and Drop, Flashcards, Find the Hotspots.
Der Inhaltstyp ★ Speak the Words arbeitet mit Spracherkennung. Ein vorgegebenes Bild oder ein umschriebener Begriff wird durch die Schülerinnen und Schüler in der Zielsprache gesprochen werden und anschließend vom Programm automatisch bewertet.
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Herausforderungen
Veränderungen
Veränderungen von organisatorischen und technologischen Möglichkeiten führen dazu, dass Planungen ständig neu überdacht und umstrukturiert werden müssen. Das macht eine hohe Bereitschaft zu Flexibilität und Kreativität auch auf Seiten der Lehrkräfte notwendig.
Technologiefortschritt (Updates)
Weiterentwicklung von digitalen Lösungen, Updates und führen dazu, dass Planungen schneller "veralten" bzw. "überholt" sind oder gar nicht mehr durchgeführt werden können.
Medienkompetenz der Lernenden
Die technischen Anforderungen bzw. erforderliche Medienkompetenz für die lernförderliche Nutzung der LMS-Plattform benötigt eine Einweisung in die einzelnen Aktivitäten und den Umgang mit Aufgaben in Präsenz. Der für Eingaben und Abgaben zu nutzende Editor ist unter Umständen nicht selbsterklärend und kann für Lernende umständlich wirken, die durch den Umgang mit Smartphone intuitive Bedienung gewohnt sind. Allerdings ist die Nutzung des Editors bei entsprechender Hilfestellung (z.B. durch Mitschülerinnen oder Mitschüler, Tutorials, Lehrkraft) schnell erlernbar.
Für Lehrkräfte bietet LOGINEO NRW LMS umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten, die nach einer gewissen Einarbeitung oft ganz selbstverständlich genutzt werden. Für einen Einstieg bietet sich zunächst ein Rückgriff auf ein vorhandenes Template an, um die erste Hürde zu nehmen und vertraut zu werden.
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