Konzentration auf iOS-Geräte (iPad/iPhone)
Auch wenn es inzwischen für jedes Gerät, egal ob Tablet, Smartphone, iOS- oder Android-betrieben eine geeignete App mit Aufnahmefunktion gibt, so fokussiert sich diese Unterrichtsidee zentral auf die Nutzung von iPads und iPhones, da die Vernetzung der Geräte und Apps untereinander hier einfach vorbildhaft gelingt.
Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Schulen, die sich zur Anschaffung von Tablets entscheiden, iOS-Geräte und eben nicht Android anschaffen. Die bei jedem iPad mitgelieferten Programme Sprachmemos, Pages sowie Garageband bilden die Grundlage dieser Unterrichtsidee.
An geeigneter Stelle werden auch Alternativprogramme für Android genannt werden, das Unterrichtsvorhaben aber komplett auch für Android-basierte Umgebungen abzubilden ist aufgrund fehlender Standard-Apps und geeigneter kostenloser Alternativen auf der Google-Plattform leider nicht möglich.
Aufnahmen erstellen mit der App Sprachmemos
Unter iOS auf iPhones oder iPads können die Schülerinnen die SystemApp Sprachmemos oder die Aufnahmefunktion von Garageband oder die eingebaute Aufnahmefunktion von Pages nutzen, um Musik im Alltag aufzuzeichnen. Die Aufnahmen aus Sprachmemos oder Garageband können per Drag and Drop in Pages integriert und dort in interaktiven Büchern auch angehört und sogar kommentiert werden, denn Pages ermöglicht die Freigabe des selbst erstellten Buches für beliebige Co-Autorinnen und Autoren.
Sprachmemos benennt Aufnahme automatisch mit dem per GPS/WLAN-Ortung festgestellten Ort der Aufnahme - diese Funktion kann sehr nützlich sein, wenn die Schülerinnen und Schüler über mehrere Tage hinweg Aufnahmen machen und sie erst im Nachhinein in ihr Hörtagebuch einfügen. Sprachmemos weiß, wann und wo die Aufnahmen entstanden sind.
Für Android gibt es leider keine standardmäßig vorinstallierte Aufnahmeapp für alle Geräte. Manche Geräte haben eine vom Hersteller vorinstallierte App dabei, andere leider nicht. Die Android-Smartphones der Schülerinnen und Schüler können aber dennoch als Aufnahmegeräte im Privatbereich eingesetzt werden – die Aufnahmen müssen jedoch im weiteren Verlauf auf die iPads importiert um in Pages weiter verarbeitet zu werden.
Die kostenlose App Audio Recorder aus dem Google Play Store (https://play.google.com/store/apps/details?id=com.github.axet.audiorecorder) kann hier verwendet werden.
Die App Pages als Bucheditor
Die mit jedem iOS-Gerät mitgelieferte App Pages eignet sich hervorragend, um multimediale Bücher zu erstellen. Die Schülerinnen und Schüler können mit Buchvorlagen arbeiten, in denen sich bereits verschiedene Designs für unterschiedliche Seitenformate befinden. Pages selbst beherbergt eine Aufnahmefunktion, es kann also direkt aus der App heraus aufgenommen werden. Auch rudimentäre Bearbeitungen der Audioaufnahmen im Sinne von Zuschneiden der Aufnahme sind möglich.
Mit Sprachmemos oder Garageband auf dem iPad aufgenommene Soundschnipsel können einfach per Drag and Drop in Pages an die richtige Stelle im digitalen Hörtagebuch gezogen werden. Ein Doppeltippen auf das Audiosymbol einer Aufnahme spielt die Aufnahme aus dem Hörtagebuch ab.
Pages verfügt über eine eingebaute Bibliothek an Symbolen und Grafiken, die zur Veranschaulichung im Hörtagebuch ebenso herangezogen werden können wie Fotos, die mit dem iPad aufgenommen wurden. So stellt sich Pages als vollwertiges Werkzeug zum Erstellen eines multimedialen Tagebuches dar.
Drag’n’Drop zwischen Apps
Drag’n’Drop zwischen verschiedenen Apps auf dem iPad ist ein Vorgang, der vielen Schülerinnen und Schülern häufig nicht vertraut ist – wie Inhalte zwischen zwei Apps verschoben werden können, wird an dieser Stelle gut erklärt:
https://kuuurz.de/dragdrop
Kollaboratives Arbeiten mit Pages auf dem iPad
Ein in Pages angefertigtes Dokument oder Buch kann über den Teilen-Button anderen Benutzern und damit allen Mitschülerinnen und Mitschülern der Klasse zur Verfügung gestellt werden. Bücher können entweder so geteilt werden, dass die Empfänger der Freigabe nur lesen können, es ist aber auch möglich, Empfängerinnen und Empfängern das Bearbeiten des Dokuments zu erlauben. So können Schülerinnen und Schüler kollaborative Bearbeitungstechniken üben und zum Beispiel Tabellen mit Wirkungsanalysen oder auch höranalytische Zugänge gemeinsam im gleichen Dokument ausfüllen oder gemeinsam Wortwolken erstellen.
In der Vorlage für das Hörtagebuch in den Materialien ist für jeden Tag eine Tabelle angelegt in der es die Spalten „Was habe ich gehört?“ und „Was könnt ihr noch hören?“ sowie „Wie wirkt die Musik auf mich?“ und „Wie wirkt die Musik auf Euch?“ gibt.
Hier soll jeweils kollaborativ gearbeitet werden, mehrere Schülerinnen und Schüler können das Hörprotokoll ergänzen und so die subjektiven Höreindrücke Einzelner mit eigenen Eindrücken anreichern und so zum Beispiel auch zum Reden und Austauschen über die Musik einladen.
Einrichtung der Seiten in Pages
Pages als vollumfängliche Textverarbeitung zu erklären, würde den Umfang dieses Materials sprengen. Es werden daher nur die absolut notwendigen Schritte für dieses Projekt in den Materialien der Schülerinnen und Schüler dokumentiert: Anlegen eines Dokumentes, Einfügen von Tabellen und Audioaufnahmen.
Sollten die Schülerinnen und Schüler noch keinerlei Erfahrung mit Pages in anderen Fächern gesammelt haben, so empfiehlt es sich, eine Schulstunde darauf zu verwenden, das Arbeiten mit der Textverarbeitung in Grundzügen zu erproben. Auch die Vorschläge zu Inhalten der Seiten des Tagebuches sind in den vorliegenden Materialien nur exemplarisch und sollten der eigenen Unterrichtsplanung angepasst werden.
Zur offiziellen Anleitung für Pages auf iOS-Geräten
Arbeiten mit Wortwolken, Adjektivzirkeln, Sprachhilfen als Scaffolding
Ziel dieses Unterrichtsvorhabens ist unter anderem, die Schülerinnen und Schüler zum Sprechen über Musik zu befähigen. Im Unterricht hat sich eingebürgert, hier Scaffolding durch Wortwolken bereit zu stellen, wie sie an vielen Stellen in Schulbüchern, Heften oder auch auf Internetseiten zu finden sind.
Solche Wortwolken, Adjektivzirkel oder Begriffsblumen können durchaus eine Hilfe sein, jedoch bieten sie häufig auch Anlass für Probleme, finden sich in den vorgefertigten Materialien doch oft Begrifflichkeiten, die mit den Schülerinnen und Schülern in ihrer Bedeutung zunächst noch geklärt werden müssen. Nicht jedes Adjektiv, das einer Autorin oder einem Autoren einfällt, ist für jedes Kind sofort erfass- und benutzbar.
Deshalb soll es in diesem Vorhaben auch darum gehen, die Schülerinnen und Schüler zu ermutigen, eigene Worte, eigene Wortfelder und eigene Adjektivsammlungen zu finden, die aus ihrer Sprachwelt stammen und so einen direkteren Bezug zum eigenen Empfinden ermöglichen. Vorgefertigte Adjektivsammlungen können hier ein Startpunkt und eine Ideenhilfe sein – im Vordergrund sollten jedoch die eigenen Sammlungen der Schülerinnen und Schüler stehen. Die Pages Dokumentvorlage liefert hier eine mögliche Idee, wie das Tagebuch in einer Adjektivsammlung enden kann.