Musik - Kontrast und Entwicklung als Prinzip: Ein Podcast über den ersten Satz einer Sinfonie in der Wiener Klassik

Das Unterrichtsvorhaben für die Mittelstufe bezieht sich auf zwei inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans Musik: einerseits auf den Schwerpunkt Instrumentalmusik: Sinfonie des Inhaltsfeldes Bedeutung und andererseits auf den Schwerpunkt Musik der Wiener Klassik des Inhaltsfeldes Entwicklungen. Mit Sinfonien von Wolfgang Amadeus Mozart werden dabei sowohl im Hinblick auf die untersuchte Gattung als auch auf die dargestellte Epoche paradigmatische Werke thematisiert; indem dabei der unterrichtliche Hauptakzent auf den Kopfsätzen der mehrsätzigen Kompositionen liegt, geraten mit Motiv, Thema, motivischer Arbeit und Sonatenhauptsatzform zugleich zahlreiche obligatorische Aspekte aus dem Bereich der Ordnungssysteme musikalischer Strukturen in den Blick.

Dabei fokussieren die hier im Hinblick auf den unterrichtlichen Einsatz digitaler Medien ausgearbeiteten fünf Unterrichtsmodule primär Aspekte der Formgestaltung und Ausdrucksdramaturgie sinfonischer Sätze und stellen insofern nur Teile eines umfassenderen Unterrichtsvorhabens dar. Daher sollten die hier gewonnenen Einsichten seitens der Lehrkraft in weiteren Schritten einerseits auf übergreifende ästhetische Leitideen (z. B. Konflikt, Drama, Spiel) bezogen und ausgedeutet sowie andererseits in den historisch-kulturellen Kontext des bürgerlichen Konzertlebens um die Wende zum 19. Jahrhundert eingebettet werden.

Aufgrund der primär analytischen Ausrichtung werden in den fünf vorgelegten Modulen insbesondere Rezeptionskompetenzen ausgebildet und gefördert: Ausgehend von Höreindrücken und mithilfe musikalischer Analysen des Notentextes sowie digital erstellter multimedialer Transkripte  (Amplitudendiagramme in Audacity, bearbeitbare Stimmauszüge in MuseScore, grafische Visualisierungen im Music Animation Machine MIDI Player (MAM Player)) erarbeiten die Schülerinnen und Schüler zentrale Formaspekte (Sonatenhauptsatzform), kompositorische Strategien (motivisch-thematische Arbeit) sowie Bedeutungshorizonte (thematische Ausdruckscharaktere, musikalisch-dramaturgische Leitideen) in Kopfsätzen klassischer Sinfonien; der Einbezug digitaler Medien in den Arbeitsprozess folgt dabei der Vorgabe des Kernlehrplans, „Analyseergebnisse auch mit digitalen Medien“ zu präsentieren [vgl. Kernehrplan Musik, S. 23].

Indem sie darüber hinaus in einer (gegebenenfalls digital unterstützten) Gestaltungsübung motivische Verarbeitungstechniken erproben, steigern die Schülerinnen und Schüler auch ihre musikalische Produktionskompetenz.