• Skizze des Unterrichtsvorhabens mit Materialvorschlägen

    • „Wer bin ich im (digitalen) Spiegel der anderen?“ 

       

      Inhaltliche Schwerpunkte (HS)
      • Einfluss von Medien auf die Identitätsbildung 

      • Individuelle Lebensgestaltung im Spannungsfeld von eigenen Wünschen, gesellschaftlichen Erwartungen und politischen, ökonomischen und sozialen Erfordernissen 

      Inhaltliche Schwerpunkte (RS, GY, GE)
      • individuelle Lebensgestaltung: Selbstverwirklichung, soziale Erwartungen und soziale Verantwortung 

      • Selbstbestimmung in der digitalisierten Welt 

      Bezüge zu Querschnittsaufgaben

      • Medienkompetenzrahmen (MKR): siehe gesonderte Kachel
      • Rahmenvorgabe Verbraucherbildung in Schule (VB): Bereich C – Medien und Information in der digitalen Welt

        

      Sequenz 

      Fachdidaktische Ideen / Inhalte des Lern- und Arbeitsprozesses 

      Materialvorschläge 

      1: Gesellschaft im Wandel – Woran orientiere ich mich in meiner Lebensgestaltung Online vs. Offline? - Annäherung an den Begriff der Werteorientierung 

      Begriffsarbeit “Wertvorstellungen” (Definitionsaufbau und Präkonzeptermittlung) 

      Arbeit mit einem Materialimpuls (Bild, Video...) 

      • Problemaufriss (Konfrontation mit beispielhaftem Sexting oder Mobbing) zur Bewusstmachung gemeinschaftsschädigenden Verhaltens auf der Grundlage falschverstandener Werthaltungen 

       

      Arbeit mit einem Video: 

      • Erweiterung der Perspektive (weg von der betroffenen Perspektive): Herausarbeiten der Bedeutung, Wirkung und Unterscheidungsmerkmale gesellschaftlicher Grundwerte für das Zusammenleben in Deutschland aus dem Video „Werte einer freien, demokratischen Gesellschaft“  

      • Schlussfolgernde Beschreibung des von gesellschaftlichen Einflüssen unterworfenen Wandels von Wertvorstellungen sowohl für Gesellschaft als auch für das Individuum. 

       

      Arbeit mit einem Lexikonartikel: 

      • Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur eigenen Definition herausarbeiten 

      • Fokus auf die Orientierungsfunktion gesellschaftlichen Wertvorstellungen durch Problematisierung, ob und wieweit diese in ihrer Alltagswelt wiederzufinden ist / gelebt wird (ggf. Herausarbeiten von gemeinsamen Werteorientierungen der SuS in der Klasse) 

        

       

       

       

       

       

      Videosuche in der NRW-Bildungsmediathek nach Login „Werte + Demokratie“ 

       

       

       

       

       

       

      Bedeutung und Wirkung von Wertvorstellungen am Beispiel Schule 

      Wie sollen wir in Schule lernen? Arbeit mit dem Schulgesetz 

      • Untersuchung von Gesetzesauszügen hinsichtlich orientierender Wertevorstellungen, welche in Schulen wirken könnten (z.B. SchulG NRW §2 v.a. mit Blick auf Artikel 6, hinsichtlich Eigenverantwortung, Gemeinschaftlichkeit, Mündigkeit, Vorurteilsfreiheit, Umsetzung des Grundgesetzes, Demokratieerziehung usw.) 

      • Vergleich der Werteorientierungen in der Klasse/Peer-Group mit denen des Schulgesetzes (Situationen erfolgreicher Grundwertorientierung von Kontexten abgrenzen, in denen das persönliche Erleben zum Widerspruch mancher Grundwertorientierung wahrgenommen wird.) 

       

      Identitätskonstruktion im Kontext der Sozialisationsinstanz Schule  
      Einführung des Begriffs Identität als Akt sozialer Konstruktion anhand eines Videos mit dem Zielfokus Beeinflussungsfaktoren für die eigene Persönlichkeitsentwicklung beschreiben zu können (Diese Merkmale und Faktoren werden in der 2. Sequenz wieder relevant, wenn die Wirkung von Instagram zu diesen Merkmalen in Beziehung gesetzt werden soll.) Anregungen und Impulse hierzu finden Sie hier: Lerneinheit I: Videobasierte Begriffsarbeit: „Identität“
      • “Was passiert in der Schule mit uns?” Übertragen der Auswirkungen des Vergleichs gesetzlich vorgegebener mit den gelebten Wertvorstellungen auf die eigene Lebensgestaltung im Kontext der Schule (Empfinden, Umgang mit Konflikten, Persönlichkeitsentwicklung etc.)   

      • “Ob und wieweit wird Schule ihrer Sozialisationsfunktionen gerecht?”  

      • Begriff und Funktion von Sozialisationsinstanzen am Beispiel von Schule  

      • Überprüfen der Erfüllung durch Abgleich der Erfahrungen im sozialen Nahraum Schule mit den normativen Funktionen  

       

      Gestaltungsurteil: 

      • Produktorientierte Darstellung (in Form von Handlungsempfehlungen, die zur weiteren Schulentwicklung für eine “gelungene” (von den Lernenden aus den Ergebnissen der Vorarbeit abzuleiten) Persönlichkeitsentwicklung beitragen können) zentraler Wertvorstellung (z.B. Demokratische Teilhabe, Toleranz etc.) aus Sicht der Schülerinnen und Schüler zur stärkeren Verankerung im Schulleben für alle Beteiligten 

       

      Video zur Einführung des Begriffs der Identität 

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Offline- und Online-Werteorientierungen: Identitätskonstruktion im virtuellen Raum – nach anderen Regeln? 

      Arbeit mit der JIM-Studie 2019 (v.a. S. 49-55) 

      • Untersuchung der vorherrschenden Wertvorstellungen im digitalen Raum im Zusammenhang z.B. mit Mobbing (Rückbezug zur Eingangssequenz) 

      • Hypothesenfindung zu den Abweichungen zwischen wünschenswerten gesellschaftlich-schulischen Grundwerten sowie der Kommunikationskultur im Netz (Ergänzung durch Hinweise im folgenden Artikel) 

       

      Arbeit mit Online-Artikel: “Wie soziale Medien das Selbstbild Jugendlicher beeinflussen” 

      • Analysefokus: Wie die Kommunikationskultur im Internet das Selbstbild beeinflusst / (mit-)bestimmt 

      • Voraburteilender Schlusspunkt: Inwiefern beeinflusst Social Media das Selbstbild Jugendlicher? (vorbereitende Überleitung zur Auseinandersetzung mit Selbstdarstellungstechniken im Netz) 

      2: Freiheit ausleben oder sich dem Ideal anderer unterwerfen – Welche Werte werden in social media (vor)gelebt und wie damit umgehen? 

      Sozialisationsinstanz „Peergroup“ in der realen und virtuellen Welt 

       Anknüpfung an die vorangegangene Sequenz. 

      • Was ist mir wichtig in meinen Freundschaften?  

      • Welche Werte teile ich mit meinen Freund*innen? 

       

       

      Kontrastierung der Werteübereinstimmung in reale Freundschaftsbeziehungen zu Werteverschiebung in sozialen Netzwerken am Beispiel Instagram. 

      Hypothese I zur Frage: Welche Instagram-Inszenierungen sind besonders erfolgreich?  

      Ableitung erster Kriterien zu Analyse von Fotos erfolgreicher Instagram-Nutzer*innen:  

      • SuS erstellen ein eigenes Bild für ihren fiktiven Account  

      • Abfrage der Kriterien, auf die bei der Erstellung der Fotos besonderen Wert gelegt wurde   

      • Entwicklung weiterer Kriterien, die nicht genannt wurden 

      • Evtl. Erstellung eines entsprechenden Analysebogens  

      • Analyse ausgewählten Contents bzgl. der Kongruenz von Bild-Inhaltsdarstellung mit Hilfe des Analysebogens und digitale Notation der Ergebnisse.  

       

       

      Exemplarische Analyse von Inszenierungsmöglichkeiten anhand eines Analysebogens  

       


      Durchführen der Analyse von Instagram-Posts (arbeitsteilig in Partnerarbeit) mittels des Analysebogens  
      Auswertung der aggregierten Analyse   
      Präsentieren das Ergebnis der Analyse  
      Überprüfung der Hypothesen  
      Anregungen und Impulse hierzu finden Sie hier: Lerneinheit II: Nutzung eines Umfragetools zur Analyse

       

      Analyse ausgewählter Forschungsergebnisse  zum Einsatz und zur Wirkung von Inszenierungstechniken auf die Persönlichkeitsentwicklung

       

      Analyse ausgewählter Forschungsergebnisse von Maya Götz “Man braucht ein perfektes Bild”:

      • Worauf Jugendliche allgemein bei der Selbstinszenierung achten (“Gut gelaunt”, “Natürlich”, “Beste Seite”, “Ort”, “Möglichst schlank”, “Freunde”, “Sportlich”, “Tolle Dinge kaufen”, “Ernährung”  

      • Nutzung von Filtern zur Bildbearbeitung von Körpermerkmalen (“Haare”, “Haut”, “Schlanker”, “Make-up”, “Breiter/muskulöser”, “Zähne”, “Gesicht”, “Augen”, “Lippen”)  

       

      Übertragung der eigenen Analyseergebnisse auf die Studienergebnisse: 

      • Abgleich von Gemeinsamkeiten und Unterschiede  

      • Auswerten aller Ergebnisse bezüglich der Fragestellung, inwiefern die Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher durch die Produktion und/oder Konsumption von inszenierten Bilddarstellungen in sozialen Netzwerken beeinflusst werden:  

      • Aufstellen von Spontanurteilen zu den Auswirkungen auf Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher  

      • Analyse geeigneten Materials auf der Basis von Studien zur Wirkung von Bilddarstellungen in sozialen Netzwerken  

       

      Urteilsbildungsprozess 
      Leitfrage zur abschließenden Beurteilung “Inwiefern beeinflusst Instagram die Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher?”  
      Gestaltungsurteil: Wie Instagram “gesund” und “sozial verträglich” nutzen?  
      Transfermöglichkeit zu Mobbing: Wie Ausgrenzungen, Beschädigungen und Abwertungen in sozialen Netzwerken begegnen? 
      Anregungen und Impulse hierzu finden Sie hier: Lerneinheit III: Kollaborative Diskussion innerhalb des Urteilsprozesses                                               

      Ausblick: 

      • Rolle und Verantwortung der Plattformbetreiber bezüglich der Gestaltung einer jugendgerechten Plattformumgebung  

      (Seite 16ff.; Abschnitt “Studie II: Eine repräsentativ Befragung”)  

       

       

       

       

       

      Studienergebnisse ausführlich (hoher Anspruch)  

       

      Studienergebnisse kompakt 

      (mittlerer Anspruch)  

       



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